Im Rahmen einer besonderen Veranstaltung öffnete das Unimog-Museum in Gaggenau am Wochenende seine Tore für einen Tag voller Fachgespräche, Technik zum Anfassen und spannender Einblicke in die Geschichte und Gegenwart des Unimogs im Technischen Hilfswerk (THW).
In der historischen Ausstellung drehte sich vieles um den vielseitigen Einsatz des Unimog im Bevölkerungsschutz. Besucherinnen und Besucher konnten sich nicht nur über die technische Entwicklung der Fahrzeuge informieren, sondern auch über deren praktische Anwendung im THW-Alltag. Die Ausstellung zeigte, wie sich der Unimog als unverzichtbares Einsatzfahrzeug etabliert hat – robust, geländegängig und multifunktional.
Unimog im Einsatz: Fahrzeuge aus dem süddeutschen Raum
Mehrere THW-Ortsverbände und das THW-Ausbildungszentrum Neuhausen auf den Fildern präsentierten vor Ort verschiedene Unimog-Modelle, die aktiv in der Ausbildung und im Einsatzdienst genutzt werden. Darunter
zwei Moderne (U5023) vom Ausbildungszentrums Neuhausen. Diese zeigten ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Sie sind zentrale Bestandteile der Aus- und Weiterbildung, insbesondere in den Bereichen der Fachgruppe Sprengen sowie der Ausbildung von Motorsägen-Ausbildern. Einer davon ist mit einer Seilwinde und einem Palfinger PK18502 Ladekran ausgestattet und wird u. a. für logistische Aufgaben und Bewirtschaftungszwecke eingesetzt. Der Zweite fungiert als Gerätewagen-Sprengen (GW-Sp) – ein Spezialfahrzeug, das neben explosiven Stoffen (Gefahrgutklasse 1) auch entzündbare Flüssigkeiten (Gefahrgutklasse 3) transportieren kann. Aus Neuhausen war auch ein weiterer GW-Sp da, nämlich ein Unimog 1350 L. Dieses Fahrzeug wurde in den frühen 1990er Jahren speziell für die Sprengausbildung an der damaligen Katastrophenschutzschule des Bundes in Ahrweiler vom Bundesamt für Zivilschutz beschafft. Heute dient es der praktischen Ausbildung im THW – ein echtes Stück Geschichte, das immer noch in Nutzung ist.
vom OV Augsburg ein Unimog U1200 (Modell 424) mit Aufbaumähgerät – ein klassischer Geräteträger, der in der Infrastrukturpflege sowie für Sonderaufgaben eingesetzt wird.
ein liebevoll restaurierter Unimog 404.1, Baujahr 1969, von unserem OV. Das historische Fahrzeug wurde über mehrere Jahre hinweg von engagierten Helfern in mühevoller Detailarbeit wieder instand gesetzt und ist heute ein echtes Schmuckstück.
ein Unimog 437 Mannschaftslastwagen II (MLW2) der Fachgruppe Infrastruktur aus Pfedelbach. Das Fahrzeug dient primär dem Materialtransport sowie Kranarbeiten. Ausgestattet mit einem Planenaufbau, drei Sitzplätzen und einem leistungsstarken 21 Metertonnen-Kran, ist dieser Unimog ein echter Allrounder.
Demonstration am BaBiSi – Holz unter Spannung
Ein besonderes Highlight des Tages war die Live-Demonstration am BaBiSi (Baumbiegesimulator) des Ausbildungszentrums Neuhausen. Bereichsausbilder Jannik Deibler zeigte anschaulich, wie sich Holz unter Spannung verhält – ein zentrales Thema in der Motorsägenausbildung des THW. In realitätsnahen Szenarien konnten die Besucherinnen und Besucher erleben, welche Gefahren von solchem Holz ausgehen können, sei es nach Stürmen oder Schneebruch auf, wenn Bäume umgestürzt oder angebrochen sind. Das sind typische Einsatzlagen für das THW.
Die Vorführung unterstrich anschaulich, wie wichtig eine fundierte Ausbildung und regelmäßige Schulungen sind, um in solchen Fällen sicher und effektiv helfen zu können.
Fazit: Der Besuch im Unimog-Museum Gaggenau war nicht nur eine Zeitreise durch die Entwicklung des Unimog, sondern auch ein Schaufenster in die moderne Ausbildung und Technik des THW. Fachlicher Austausch, historische Einblicke und praxisnahe Vorführungen machten diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis für alle Beteiligten.
Text: Jannik Deibler; Redaktion: Claus Keller (beide OV Rottenburg)