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Die keine Gnade kennen - die vierundzwanzig Stunden der B

"Rock around the clock" im herbstlich-idyllischen Lauberbühl: Bergungsgruppe probt 24 h lang den Katastrophenfall
Motivatiert bis in die Haarspitzen: Die Helferinnen und Helfer des 24 h - Rennens - einschließlich des glänzend aufgelegten Küchenteams.  Nicht im Bild, aber während der Übung mit Herz und Hand dabei: Johannes Hahn und Jan Stähle.

Motivatiert bis in die Haarspitzen: Die Helferinnen und Helfer des 24 h - Rennens - einschließlich des glänzend aufgelegten Küchenteams. Nicht im Bild, aber während der Übung mit Herz und Hand dabei: Johannes Hahn und Jan Stähle.

Das Szenario
Am vierten Oktober ist es in den Regionen Zollernalbkreis und Tübingen zu einem schweren Erdbeben gekommen. Das Erdbeben hatte im Epizentrum zwischen Kiebingen und Bühl eine Stärke von 7,8. Im Landkreis Tübingen hat es vor allem die Stadt Rottenburg schwer getroffen.
Die Feuerwehren sind deshalb bereits mit einem Großaufgebot im Stadtgebiet und in den umliegenden Gemeinden im Einsatz.
Als unsere Bergungsgruppe (B) der Alarm ereilt, ist der THW-Ortverband (OV) Rottenburg bereits mit Zugtrupp und Fachgruppe Elektroversorgung präsent: Ersterer koordiniert Abstützmaßnahmen im Stadtgebiet, zweitere unterstützt den Energieversorger bei der Instandsetzung an Teilen des Stromnetzes.
Unsere B wird angefordert, sich im Bereitstellungsraum des OVs einzufinden und bis 041330Oct24*  Einsatzbereitschaft für ca. 24 Stunden herzustellen. Keine leichte Aufgabe, auch wenn es "nur" eine Übung ist.

Und dann ging es gleich unbarmherzig los
Die B (verstärkt um einige Rottenburger OVler aus anderen Einheiten) traf sich um ca. 12:30 Uhr - wie üblich mit dem Herstellen der Einsatzbereitschaft.
Um 13:45 h wurde dann direkt zur ersten Übungseinheit alarmiert: Personensuche auf einem Feldweg entlang des Neckars, zwischen der Tübinger Straße und der B28 (zwei Vermisste).
Dem erfolgreichen Sucheinsatz folgte eine allgemeine Ausbildungseinheit von Truppführer B Wolfgang Köbele zum Thema Auf- und Abseilen. Im Anschluss konnten sich die Bler bei einem kleinen Vesper kurz stärken.
Zur normalen Dienstzeit, also ab 19 h, stand eine Ausbildungseinheit von David-Samuel Burkhardt und Luca Latus zu Grundlagen der Führung im THW.
Danach gönnte die Übungsleitung den Blern ein wenig Freizeit. Aber bloß nicht zu viel!
Punkt 23:21 h erfolgte der zweite Alarm. Eine Person wird im Rammert vermisst. Die B rückte direkt aus. Nach einer etwas größeren Suche wurde unter zwei Baumstämmen dann der Vermisste gefunden. Allerdings - die Stämme versperren zusätzlich den Weg. Mittels Hebekissen wurde der Eingeklemmte befreit. Das war nicht einfach, denn die Stämme mussten gleichzeitig gegen Wegrollen gesichert werden. Um die Befahrbarkeit des Weges wiederherzustellen, holten die Bler die Motorsäge heraus und zerkleinerten die Stämme.
Endlich, gegen zwei Uhr kamen dann alle ins Bett, ahnend, dass der Schlaf nicht lange sein wird.

...bis weit in den nächsten Tag
Um 6:37 wurde die B erneut alarmiert. Es galt im Stadtgebiet eine Erkundung durchzuführen. Zur Debatte steht ein Abstützungseinsatz. Das Ergebnis wurde dann dem Zugführer in einem Lagevortrag präsentiert.
Ein wenig Ruhe kehrt dann beim gemeinsamen Frühstück ein, aber... um 9:54 h wird zur vierten Übung alarmiert. Ein Bereitstellungsraum muss für den Abstützungseinsatz erkundet werden. Manch ein Bler freut sich schon auf entspanntes Erspähen, aber dann der "Schock". Kurz nach Beginn der Erkundung muss diese abgebrochen werden, da es bei einem Logistikunternehmen zu einem schweren Unfall beim Beladen eines LKW kam. Der neue Auftrag: Zwei eingeklemmte Personen müssen gerettet werden, und eine weitere abgestürzte muss erst mit einem Rollgliss aus der Tiefe gerettet werden und anschließend mit dem Leiterhebel zurück auf den Boden verbracht werden.
Doch damit noch nicht ganz Feierabend. Denn abschließend prüften die Rottenburger OVler das Material und alle benutzten Fahrzeuge, bevor es dann an das versprochene Grillen und Klönen ging.
Übungsleiter waren Matthias Speidel, Johannes Hahn, Alexander Wiedmaier und Lucas Fischer, mit Unterstützung von Alexander Neubauer und Philipp Kopp, alle vom OV Rottenburg.

Die B und alle anderen Teilnehmer grüßen herzlichst unser OV-eigenes Küchenteam, das mal wieder in Weltklassemanier für das leibliche Wohl sorgte.

Gruppenführer B Matthias Speidel dankt weiter allen Teilnehmern, für die gute Stimmung, auch unter teils schwierigen Bedingungen, und den Kameraden, die bei der Vorbereitung der Übung beteiligt waren.

*sog. taktische Zeitangabe; ="letzten Freitag um halb zwei"

Text&Redaktion: Matthias Speidel & Claus Keller


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung. Quelle Bilder: Matthias Speidel




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