Backnang,

HCP-Einsatzübung in "Gnankcab"

"HCP-Einsatz Gnankcab" Mit diesen Worten begann die E-Mail mit welcher die Vorbereitungen für sieben Teilnehmer des HCP-Moduls aus dem OV Rottenburg starteten. Die Regierung des fiktiven Zwergstaates hatte auf Grund der Gefahr von großflächigen Überflutungen durch ein erhöhtes Schmelzwasserabströmen über das EU-Gemeinschaftsverfahren drei HCP-Module angefordert. Daher wurde am Mittwoch, 13. Juni 2012, die 5000 Liter Havariepumpe Börger einsatzbereit gemacht und das dazugehörige und benötigte Material verpackt und auf die Ladebordwand verlastet. Weitere Information gab es nicht für die Rottenburger THW-Helfer. Somit ging es mit vielen Erwartungen am Freitag, 15.Juni 2012, gegen 15 Uhr in Richtung Stuttgart um sich dort beim THW-Landesverband im Bereitstellungsraum mit den anderen Helfern und den acht Großpumpen aus ganz Baden-Württemberg zu treffen.

HCP-Übung 2012 in Gnankcab. (Bild: THW/Alexander Wiedmaier)

Dort wurden dann alle Teilnehmer auf die drei Module aufgeteilt. Ein Modul besteht jeweils aus einer DIA-Pumpe mit 15.000l Fördermenge und zwei Börger-Pumpen mit jeweils 5.000l Fördermenge. Während die Teams ihre Fahrzeuge zur Abfahrt in den Zwergenstaat bereitmachten, bekamen die Teamleiter und COs (Chief of Operation) genauere Instruktionen, welche dann von selbigen an ihre Teams weitergegeben wurden. Die drei Module setzten sich, nachdem jeder Helfer sein Visum ausgefüllt hatte, um 20 Minuten zeitversetzt Richtung Grenze in Bewegung.

Die "Vereinigten Hütten von Gnankcab" sind ein Zwergstaat mit einer Fläche von 5.765 km² und 402.000 Einwohner der sich nördlich des Stuttgarter Speckgürtels befindet. Staatsoberhaupt der Volksrepublik mit Parteidiktatur ist General-Admiral Maure Baure. Diese Staatsform existiert seit der Unabhängigkeit am 1. Januar 1984 von Baden-Württemberg.

Nach einer etwa 45-minütigen Fahrt wurde endlich die Grenze erreicht vor der noch eine kurze Rast eingelegt wurde. Um 22:30 Uhr wurde dann die Grenze passiert. Da Gnankcab nicht in der EU ist, fanden an der Grenze strenge Kontrollen der Papiere der Helfer und der Fahrzeuge sowie der Pack- und Verladelisten statt. Diese Kontrollen dauerten etwa zwei Stunden, bevor eine Einreise des gesamten Teams mit Material genehmigt wurde.

Kurz darauf wurde auch die Unterkunft bezogen wo jeder Helfer seinen wohlverdienten, aber doch recht kurzen Schlaf fand. Schon um 7 Uhr wurde das Frühstück aufgetischt. Zwei Stunden später waren alle drei Module wieder zusammen und fuhren an die exakte Einsatzstelle. Dort sollte Wasser auf einer Strecke von etwa zwei Kilometer und einem Höhenunterschied von rund 100 Meter gefördert werden. Die Teamleiter und COs der Teams entschieden sich zur Bewältigung dieser Aufgabe zu einem Tandembetrieb der insgesamt neun Großpumpen, welche zusammen auf eine Gesamtfördermenge von 75.000 Liter pro Minute kommen. Schon auf der Anfahrt zu den einzelnen Positionen gab es für die Helfer Hürden. So wurden die ersten zwei Fahrzeuge schon nach rund 500 Meter durch eine Kontrolle angehalten und kontrolliert, bevor es weiter gehen konnte.

Als alle Pumpen an ihren Positionen angekommen waren, konnte mit dem Aufbau der Schlauchleitung begonnen werden. Die Helfer wurden dabei unter anderem von einem heimischen Vermessungsteam und betrunkenen Soldaten aufgehalten und in Gespräche verwickelt. Zwischendurch wurde der Aufbau unterbrochen damit die Helfer sich im aufgebauten Camp mit einem Mittagessen stärken konnten um dann die restlichen Meter Schlauchleitung fertig verlegen zu können.
Bald darauf konnte mit der Förderung begonnen werden. Während der Förderphase wurde in der Minute eine Menge zwischen 2.000 und 4.000 Liter durch die Schlauchleitung gepumpt. Zur selben Zeit kamen verärgerte Bauern vorbei, welche, aufgrund der Überflutung ihrer Felder durch die Pumparbeiten, die Leitung kappen und die Schläuche bei voller Leistung trennen wollten.

Um 17:30 Uhr wurde letztlich die Förderung eingestellt und mit dem Rückbau des Materials begonnen, sodass sich die Teams gegen 20 Uhr in die gestellte Unterkunft zurück begeben konnten.
Am Sonntagmorgen fand für alle Teilnehmer noch ein Abschlussbriefing statt, bevor sich die einzelnen Helfer mit ihrem Material wieder auf die Heimreise machen konnten.

Bei dieser erfolgreichen Großübung lernten die Helfer des HCP-Moduls nicht nur die technisch optimale Einsetzung des Geräts in teamübergreifender Zusammenarbeit, sondern auch die speziellen Anforderungen bei Auslandseinsätzen kennen. Die Übung soll in ähnlicher Form auch 2013 wieder stattfinden.


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