Bereits ein Jahr später im Jahr 1955 konnte das THW Rottenburg beim Jahrhunderthochwasser in Rottenburg Hilfe leisten. Einsätze bei Hochwasser prägen von Anfang an die Geschichte des hiesigen THWs. Herausragend sind die mehrwöchigen Einsätze an der Elbe beim Jahrtausendhochwasser 2002 und beim Jahrhunderthochwasser 2013, die zudem die bisher größten Einsätze des THW überhaupt waren. Zahlreiche Einsätze nach Naturkatastrophen und Unglücksfällen forderten die Helferinnen und Helfer in den letzten 60 Jahren. Bemerkenswert sind die Einsätze nach einem Tornado 1968 in Pforzheim, einem Erdbeben 1978 in Albstadt und Sturm Lothar 1999. Ein Höhepunkt in der Geschichte des Ortsverbands war die Teilnahme am Bundesleistungswettkampf der Bergungsgruppen in Hamburg. Dort durften die Rottenburger das Bundesland Baden-Württemberg vertreten.
Im Leben der Stadt Rottenburg engagiert sich das THW bereits seit 50 Jahren mit dem Aufbau eines Flussaltars auf dem Neckar an Fronleichnam und mit dem Aufbau des Ehrenmals am Volkstrauertag auf dem Klausenfriedhof. In unterschiedlichen Rollen gestaltet das THW schon seit 38 Jahren das Neckarfest mit.
Das THW Rottenburg ist aber nicht nur in Deutschland aktiv. Als einer der ersten THW Ortsverbände unterstützten die Rottenburger in den 1970er Jahren den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge in Frankreich bei der Instandsetzung von Soldatenfriedhöfen. Auslandseinsätze waren Hilfsgütertransporte in die Sowjetunion 1990 und 1991, Notstromversorgung 2000 in Frankreich, Trinkwasseraufbereitung 2001 in Indien und Pumpeinsätze 2010 in Polen und 2014 in Bosnien.
In 60 Jahren hatte das THW Rottenburg bereits sechs verschiedene Unterkünfte. Im Jahr 1997 konnte man in das ehemalige Warnamt VIII im Schadenweiler einziehen. Nach Renovierung in Eigenleistung und dem Neubau einer Fahrzeughalle 2004 hat das THW in Rottenburg heute eine hervorragende Unterkunft, die immer wieder für landesweite Fortbildungen und Lehrgänge der THW-Bundesschule genutzt wird.
Aktuell hat der THW Ortsverband Rottenburg 58 aktive Helferinnen und Helfer in den Einheiten Zugtrupp, Bergungsgruppe 1, Bergungsgruppe 2, Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen, Grundausbildungsgruppe und Jugendgruppe. Seit dem Wegfall der Wehrpflicht bemüht sich das THW verstärkt um ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Im THW Rottenburg konnten vor allem aufgrund der vorbildlichen Jugendarbeit mehr Freiwillige begeistert werden, bei Katastrophen professionell zu helfen. Zurzeit sind sieben Helferinnen und Helfer in der Grundausbildung.
