Jagsthausen/Siglingen/Duttenberg, 08.09.2015, von Johannes Hahn

Einsatz bei Umweltkatastrophe an der Jagst

Seit Sonntag, 30. August um 5 Uhr war das Technische Hilfswerk (THW) Rottenburg im Einsatz gegen die Umweltkatastrophe an der Jagst. An der Einsatzstelle in Jagsthausen (Landkreis Heilbronn) wälzten mehrere THW-Einheiten das Wasser mit Pumpen um und führten dem Wasser mittels Drucklufterzeugern Sauerstoff zu.

THW-Einheiten aus Rottenburg, Niefern-Öschelbronn, Biberach/Baden, Kirchheim/Teck und Neunkirchen sind an der Einsatzstelle in Jagsthausen angekommen. (Bild: THW/Johannes Hahn)

Damit sollte die Verdünnung des giftigen Ammoniumnitrats erreicht werden, um den Schaden an der Umwelt so gering wie möglich zu halten und das Überleben der Tiere im Wasser zu sichern. Die eingesetzten Pumpen aus Rottenburg pumpten mit einer Leistung von etwa 15.000 Litern pro Minute, das entspricht etwa 100 gefüllter Badewannen pro Minute. Im Schichtbetrieb stellten neun ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Rottenburg den Betrieb der Pumpen sicher. Der Einsatz an der Jagst zeigte Erfolge: Die Wasserwerte konnten durch die Maßnahmen erheblich verbessert werden. Umweltminister Franz Untersteller besuchte unsere Einsatzstelle am 1. September und dankte den Helfern für ihren Einsatz.

Am Freitag, 4. September wurde der Einsatzabschnitt in Jagsthausen aufgelöst. Die Einheiten wurden an eine neue Einsatzstelle flussabwärts in Siglingen verlegt. Am Sonntag, 6. September wurden die Einheiten erneut flussabwärts verlegt, diesmal nach Duttenberg. Der Einsatz konnte am Montag, 7. September beendet werden. Die Schadstoffkonzentration konnte bis zur Neckarmündung soweit abgebaut werden, dass sie für die Umwelt keine Gefahr mehr darstellt.

Aus dem THW-Geschäftsbereich Tübingen waren die Ortsverbände Balingen, (Drucklufterzeugung), Freudenstadt (Pumpen), Ofterdingen (Drucklufterzeugung) und Reutlingen (Logistik-Verpflegung) ebenfalls im Einsatz. Insgesamt waren rund 200 Ehrenamtliche des THW aus Baden-Württemberg an der Jagst gefordert.

Löscharbeiten bei einem Brand in Kirchberg an der Jagst (Landkreis Schwäbisch Hall) haben eine Umweltkatastrophe ausgelöst. Bei dem Großbrand in der Nacht zum Sonntag, dem 23. August war unter anderem ein Gebäude betroffen, in dem Düngemittel gelagert wurde. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der Feuerwehr wurde über das Löschwasser giftiges Ammoniumnitrat in die Jagst gespült. Dies hat ein massives Fischsterben verursacht. Bereits mehr als acht Tonnen toter Tiere wurden aus dem Wasser geborgen.

Wir bedanken uns bei allen beteiligten Einheiten von THW und Feuerwehr, sowie den örtlichen Vereinen und Anwohnern für die sehr gute Zusammenarbeit! Gemeinsam haben alle ihr Bestes gegeben, um die Umwelt an der Jagst erfolgreich zu retten. Besonders bedanken wir uns bei den Familien und Arbeitgebern unserer Helfer, ohne deren Unterstützung ein solch langfristiger Einsatz nicht denkbar wäre.


  • THW-Einheiten aus Rottenburg, Niefern-Öschelbronn, Biberach/Baden, Kirchheim/Teck und Neunkirchen sind an der Einsatzstelle in Jagsthausen angekommen. (Bild: THW/Johannes Hahn)

  • Das Wasser in der Jagst wird mit Pumpen umgewälzt und mittels Drucklufterzeugern mit Sauerstoff angereichert. (Bild: THW/Johannes Hahn)

  • Die eingesetzten Elektropumpen aus Rottenburg bringen eine Leistung von gut 10.000 Liter pro Minute. (Bild: THW/Johannes Hahn)

  • Das Wasser wird wieder so eingeleitet, dass eine möglichst große Durchmischung entsteht. (Bild: THW/Johannes Hahn)

  • Mit der Großpumpe wird eine Leistung von 5.000 Liter pro Minute erreicht. Das entspricht etwa 30 Badewannen pro Minute. (Bild: THW/Johannes Hahn)

  • Das Wasser wird wieder so eingeleitet, dass eine möglichst große Durchmischung entsteht. (Bild: THW/Johannes Hahn)

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